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Was ist so dumm daran, frei sein zu wollen? , fragte sie bitter.
Bei dem Mann, den ich liebe.
Nichts , erwiderte er schroff. Aber im Augenblick knnen Sie
nur Brot, Suppe und Wurst bekommen. Essen Sie, oder bleiben Sie
hungrig, ganz wie Sie wollen.
Mit verschrnkten Armen sah sie zu, wie er den Tisch deckte,
Holz im Kamin nachlegte und Suppe in einen Topf goss und auf
den Ofen setzte. Dann zog er einen Schlafsack aus dem Rucksack.
Ihr Herz setzte einen Schlag aus, als er den Reiverschluss ganz
aufzog, den Schlafsack ber die Matratze im Nebenzimmer breitete
und ein Doppelbett daraus machte.
Ihr Herz raste. Oh Gott, nein, nein & bitte nicht!
Das wundervolle Aroma der Suppe zog durch den Raum und len-
kte sie vorbergehend von ihrer Angst ab. Er verteilte die Suppe
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und reichte ihr eine Schssel. Dazu gab es Brot und groe Stcke
Wurst.
Maddie a jeden Bissen auf. Als sie den Teller schlielich zur
Seite schob, schaffte sie sogar ein: Grazie, signore.
Prego , gab er zurck. Vorhin haben Sie mich bei meinem Na-
men gerufen.
Er hatte es also gemerkt!
Das & das ist mir so rausgerutscht, weil ich nervs war.
Wie schade , sagte er leichthin. Schon wieder haben Sie meine
Hoffnungen zerschmettert.
Wenn man die Situation bedenkt, knnen Sie sich nicht viel er-
hoffen , gab sie khl zurck.
Nein? Aber ein Mann darf doch wohl noch trumen.
Ja, wenn er zu viel Zeit hat.
Trumen Sie nicht, mia bella? Von dem Tag, der Minute, der
Sekunde, in der Sie eine Braut sein werden? Halten Sie das fr
Zeitverschwendung?
Trume ich noch davon? fragte sie sich. Oder waren ihre Trume
von Designerkleidern, Blumenschmuck und Platzkarten erstickt
worden? Sie wusste es nicht mehr. Sie wusste nur, dass dieses Ge-
sprch ein Ende haben musste.
Sobald sie wieder zurck im Haus waren, wrde sie in ihrem
Zimmer bleiben. Doch hier konnte sie nicht vor ihm weglaufen. Mit
jeder Faser war sie sich bewusst, dass nebenan eine Matratze auf
sie beide wartete.
Sie riss sich zusammen. Meine Trume werden jedenfalls in Er-
fllung gehen, signore. Das ist der Unterschied zwischen uns. Sie
zgerte. Wie geht es Jolandas Hand? Musste sie genht werden?
Wie freundlich von Ihnen, danach zu fragen , sagte er spttisch.
Sie haben Ihren Unfall sehr geschickt zu Ihrem eigenen Vorteil
ausgenutzt.
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Deswegen kann ich mir trotzdem Sorgen machen. Ich hoffe,
Luisa hat keinen rger bekommen, weil sie mich nicht
eingeschlossen hat.
Sie ist verwarnt worden, und Domenica wird zu dem Vorfall
noch einiges zu sagen haben.
Das kann ich mir vorstellen! Ist sie eigentlich immer so
unausstehlich?
Sie hat auch eine andere Seite. Sie ist meiner Mutter treu
ergeben.
Ihre Mutter lebt noch? , fragte sie berrascht.
Ihr Herz setzte einen Schlag aus, als ein Lcheln sein Gesicht er-
hellte. Pltzlich sah er wie ein ganz anderer Mann aus ein Mann,
den sie unbedingt kennenlernen wollte.
Sogar sehr lebendig.
Oh, ich dachte nur & ich wollte nicht &
Was wollten Sie nicht? Wissen, dass ich auch eine Mutter habe?
Eine liebende Familie? Weil Sie mich dann vielleicht als ein
menschliches Wesen ansehen mssten und nicht nur als ein Mon-
ster, das man nicht einmal mit seinem Namen anreden kann?
Sie senkte den Blick. So ist es nicht. Egal, was alles passiert ist,
waren Sie heute sehr & liebenswrdig.
Ich brauche Sie fr meinen Plan, cara mia , erwiderte er kalt.
Ich kann mir nicht leisten, Sie entkommen zu lassen.
Sie sah in die Flammen und musste ein Ghnen unterdrcken.
Natrlich bemerkte er es trotzdem. Sie hatten einen harten Tag,
Maddalena. Es ist Zeit fr Sie, ins Bett zu gehen , sagte er
ausdruckslos.
Ich & ich bleibe lieber hier.
Er hob die dunklen Brauen. Selbst wenn Sie todmde sind, mia
bella, knnen Sie nicht aufhren, mit mir zu kmpfen. Tut mir leid,
aber ich muss darauf bestehen. Die Matratze ist breit genug fr uns
beide, und ich ziehe es vor, Sie in meiner Nhe zu behalten.
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Wrden Sie hier schlafen, wenn ich verspreche, nicht noch ein-
mal wegzulaufen? Ihre Stimme zitterte.
Nein. Ihretwegen hatte ich auch einen anstrengenden Tag, und
Sie sind nicht in der Position, Bedingungen zu stellen.
Sie sprang auf. Aber Sie haben versprochen, mich nicht zu zwin-
gen! Sie holte tief Luft. Ich htte wissen mssen, dass ich Ihnen
nicht trauen kann.
Ich will einfach nur schlafen, cara mia.
Sie sind & gemein! , stie sie mit versagender Stimme aus.
Und Sie, mia carissima, sind eine furchtbare Nervensge , gab
er barsch zurck. Ich bete zu Gott, dass ich Sie bald los bin.
Amen!
Einen Augenblick lang starrten sie sich feindselig an, dann brach
er zu ihrer berraschung in schallendes Gelchter aus. Nachdem
wir jetzt unser Abendgebet gesagt haben, knnen wir in Ruhe sch-
lafen gehen, Maddalena. Knnen Sie laufen oder soll ich Sie
tragen?
Seine Frage schien fr eine kleine Ewigkeit in der Luft zu hngen.
Pltzlich konnte sie nur daran denken, wie es sich angefhlt hatte,
in seinen Armen zu liegen. An den Duft seiner Haut. An sein
Lcheln &
Sie kmpfte mit aller Kraft gegen ihre Sehnsucht an, aber pltz-
lich schien sich ihre ganze Welt in Chaos aufzulsen. Ich & ich
schaffe das schon , murmelte sie heiser.
Dann bitte! Er nahm eine Taschenlampe aus seinem Rucksack
und reichte sie ihr. Gehen Sie schon vor. Ich rume hier erst noch
auf.
Auf schmerzenden Fen humpelte sie ins Nachbarzimmer, legte
sich auf die Matratze und versuchte, ihr Zittern in den Griff zu
bekommen. Und wartete.
Schlielich verlschten die Kerzen in der Kche. Hastig rutschte
sie so weit wie mglich zur Seite, so weit, dass sie aufpassen
musste, nicht von der Matratze zu fallen. Sie schloss fest die Augen.
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Trotzdem war sie sich mit jeder Faser seiner Anwesenheit bewusst.
Sie sprte genau, wie er um die Matratze herumging, sich an ihre
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