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Auch Matt kümmert es nicht, was ich will,
registrierte Emily. Ihm geht es nur um sein
Restaurant und ums Geld. Es geht immer
nur darum, was die anderen wollen, und nie
um mich. Ihr Herz tat jetzt so weh, dass sie
kaum noch atmen konnte. "Ich fahre nach
Hause." Sie wollte an ihm vorbeigehen, aber
er versperrte ihr den Weg.
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"Emily, du hast nicht verstanden, was das
für mich bedeutet."
Sie sah auf seine Hand auf ihrem Arm und
dann in sein Gesicht. "Ich habe es ver-
standen, Conway. Manche Dinge ändern sich
nie."
"Das ist alles meine Schuld." Emily barg
ihr Gesicht an Alex' Schulter. Sie schluchzte,
und Tränen liefen ihr über die Wangen. Sie
hatte schon das ganze Wochenende lang ge-
weint und jetzt, am Montagmorgen, konnte
sie immer noch nicht damit aufhören. Sie
hatte in den letzten drei Tagen mehr Tränen
vergossen als in ihrem ganzen bisherigen
Leben.
"Es ist nicht deine Schuld." Alex strich ihr
beruhigend über den Rücken.
"Doch", beharrte sie. "Ich hätte schon vor
Jahren dafür sorgen müssen, dass meine El-
tern mich ernst nehmen und mich respek-
tieren. Stattdessen habe ich sie immer mit
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kleinen Täuschungen und Tricks
beschwichtigt."
Alex nahm ein Taschentuch von ihrem
Schreibtisch und drückte es ihr in die Hand.
"Und was hat dein Millionär zu alldem zu
sagen?"
Matt sieht den Wald vor lauter Bäumen
nicht, dachte sie. Er war so besessen davon,
sein Restaurant zu bauen, dass nichts, auch
nicht ihre Freundschaft, ihm dabei im Weg
stehen durfte. Und sosehr sie das auch ver-
letzte, in gewisser Weise verstand sie es. Sie
hatte sogar Mitleid mit ihm. Matt irrte trotz
seines Erfolges verloren umher und suchte
seinen Platz in der Welt. Genauso wie sie.
Kein Restaurant würde die Leere in seinem
Leben füllen können. Emily hatte in ihrer
Verzweiflung fast das ganze Wochenende in
Alex' Apartment verbracht. Als sie schließ-
lich am Sonntagabend nach Hause gekom-
men war, hatte Matt ein Dutzend
Botschaften auf ihrem Anrufbeantworter
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hinterlassen. Ohne sich auch nur eine einzige
davon anzuhören, hatte Emily sofort alle
gelöscht. Sie wusste ohnehin, was er ihr
sagen würde.
"Matt wird sich nie ändern", antwortete sie
jetzt Alex. "Er wird immer noch mehr Geld
verdienen und noch mehr Erfolg haben
wollen."
"Du bist in ihn verliebt." Es war keine
Frage, sondern eine Feststellung.
Emily konnte es nicht leugnen. "Vielleicht
bin ich das. Vielleicht könnten wir eine Weile
glücklich miteinander sein. Aber schließlich
würde er sich entscheiden müssen, und ich
weiß schon jetzt, worauf das hinausläuft. Ich
werde nie wieder für irgendjemanden Kom-
promisse eingehen. Von jetzt an kümmere
ich mich nur darum, was ich will."
"Deine Eltern können sich verdammt
glücklich schätzen, eine Tochter wie dich zu
haben. Wenn ihnen das nicht klar ist, ist das
ihr Problem."
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Emily gab Alex einen Kuss auf die Wange.
"Wenn du auf Frauen stehen würdest, würde
ich dich bitten, mich zu heiraten."
"Und ich würde Nein sagen, weil du in ein-
en anderen verliebt bist."
Vielleicht ist es ja gut, dass Matt das
Grundstück kauft", meinte sie. "Wenn er das
Restaurant nicht baut, können wir den
Auftrag vergessen. Und ohne den Auftrag
von Touchdown wird es eng für die
Gärtnerei."
"Lass die Gärtnerei mal für eine Weile
meine Sorge sein", meinte Alex.
"Nach alldem, was passiert ist, wird Matt
vielleicht nicht mehr mit mir arbeiten
wollen. Er hat nie einen Vertrag unterzeich-
net." Emily fühlte Panik in sich aufsteigen.
Sie würde es sich nie verzeihen, wenn sie
verantwortlich für den Niedergang von Mar-
lette Landscape wäre. "Was ist, wenn er sich
für eine andere Gärtnerei entscheidet?"
"Das wird nicht passieren, Emily."
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"Das weißt du nicht."
"Doch. Denn meines Wissens ist Marlette
die einzige Gärtnerei, von der er ein Angebot
eingeholt hat."
12. Kapitel
Matt starrte auf den Bildschirm seines
Computers und war unfähig, sich zu
konzentrieren. Er hatte seit Tagen kaum
geschlafen. Sein peinlich genau organisiertes
Leben fiel auseinander. Dennoch konnte er
nur daran denken, dass er Emily wehgetan
hatte. Das war das Einzige, was ihn
beschäftigte. Am Sonntag war er vier Mal zu
ihrem Apartment gefahren, außerdem hatte
er unzählige Nachrichten auf ihrem Anruf-
beantworter hinterlassen. Doch sie hatte alle
ignoriert und ihm so deutlich zu verstehen
gegeben, dass sie ihn nicht sehen wollte.
Er hatte verloren. Erst jetzt wurde ihm so
richtig bewusst, dass die Geschichte mit
Emily für ihn so etwas wie ein Spiel oder
eine Herausforderung gewesen war. Ein
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Spiel, bei dem es darum ging, ob er Emily für
sich gewinnen konnte. Würde er es schaffen,
dass sie tat, was er wollte? Erst als ihre El-
tern ihm das Grundstück angeboten hatten,
das sie eigentlich Emily versprochen hatten,
hatte er bemerkt, wie hoch der Einsatz bei
diesem Spiel war. Zunächst hatte er tatsäch-
lich geglaubt, ihr mit vernünftigen Argu-
menten klar machen zu können, wie wichtig
das Restaurant für ihn war. Sie würde doch
ihr Geschäft irgendwo anders bauen können,
oder? Aber das war nicht der springende
Punkt, wie er mittlerweile erkannt hatte. Es
ging vielmehr um Vertrauen, Respekt und
Loyalität. Und nichts davon hatte er ihr ge-
genüber gezeigt.
In seinem Leben hatte er noch nie je-
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