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Ich strecke die Arme aus, ich mache mich groß und recke mich
wie jemand, der aufwacht, ich fülle meinen Platz in der Sonne
aus, meinen ganzen Platz. Fällt mir der Himmel aufs Haupt ? Ich
tanze, seht ihr, ich tanze, und ich spüre nur den Wind in meinen
Haaren. Wo sind die Toten ? Glaubt ihr, daß sie mit mir tanzen, im
Takt?
DER GROSSE PRIESTER: Bewohner von Argos, ich sage euch, diese
Frau is t eine Gotteslästerin. Wehe ihr und allen, die auf sie
hören.
ELEKTRA: O meine teuren Toten, Iphigenie, meine ältere
Schwester, Agamemnon, mein Vater und mein einziger König,
hört mein Gebet. Wenn ich eine Gotteslästerin bin, wenn ich
eure leidvollen Manen beleidige, so gebt
ein Zeichen, gebt mir schnell ein Zeichen, damit ich es weiß.
Aber wenn ihr mich billigt, meine Teuren, dann schweigt, ich
bitte euch, und daß sich kein Blatt rege, kein Grashalm, daß kein
Geräusch meinen heiligen Tanz störe, denn ich tanze für die
Freude, ich tanze für den Frieden der Menschen, ich tanze für
das Glück und für das Leben. O meine Toten, ich verlange euer
Schweigen, damit die Menschen, die mich umgeben, wissen, daß
euer Herz mit mir ist. Sie tanzt.
STIMMEN IN DER MENGE : Sie tanzt! Seht sie, leicht wie eine Flamme,
sie tanzt in der Sonne wie der flatternde Stoff einer Fahne - und
die Toten schweigen!
DIE JUNGE FRAU : Seht ihre Ekstase! Nein, das ist nicht das Gesicht
einer Gottlosen. Nun, Ägist, Ägist! Du sagst nichts? Warum
antwortest du nicht?
ÄGIST : Redet man denn mit stinkenden Tieren? Man vernichtet sie.
Es war ein Fehler, sie zu schonen; aber dieser Fehler kann
wiedergutgemacht werden. Keine Angst, ich werde sie am Boden
zertreten, und ihr Geschlecht wird mit ihr erlöschen.
DIE MENGE : Drohen ist keine Antwort, Ägist! Hast du uns nichts
anderes zu sagen ?
DIE JUNGE FRAU : Sie tanzt, sie lächelt, sie ist glücklich, und die Toten
scheinen sie zu schützen. Oh! Beneidenswerte Elektra! Sieh, auch
ich breite die Arme aus und biete meinen Busen der Sonne dar!
STIMME IN DER MENGE : Die Toten schweigen: Ägist, du hast uns
belogen!
OREST: Teure Elektra!
JUPITER : Verdammt, ich werde dieser Göre den Mund stopfen. Er
streckt den Arm aus. Posidon caribou caribon lüllaby.
Der große S tein, der den Eingang der Höhle versperrte, rollt
mit Getöse gegen die Stufen des Tempels. Elektra hört auf zu
tanzen.
DIE MENGE: Entsetzlich! Entsetzlich!
Langes Schweigen.
DER GROSSE PRIESTER: O feiges und allzu leichtsinniges Volk: die
Toten rächen sich! Seht, wie die Fliegen sich in dicken
Schwärmen auf uns stürzen! Ihr habt einer gotteslästerlichen
Stimme gelauscht, und wir sind verflucht!
DIE MENGE : Wir haben nichts getan, das ist nicht unsere Schuld, sie
ist gekommen, sie hat uns mit ihren vergifteten Worten betört! In
den Fluß mit der Hexe, in den Fluß! Auf den Scheiterhaufen!
EINE ALTE FRAU zeigt auf die junge Frau: Und die da, die ihre Reden
wie Honig einsaugte, reißt ihr die Kleider vom Leib, zieht sie
nackt aus und peitscht sie bis aufs Blut!
Man ergreift die junge Frau. Männer erklimmen die Stufen und
stürzen auf Elektra zu.
ÄGIST hat sich wieder aufgerichtet: Ruhe, ihr Hunde. Geht geordnet
auf eure Plätze zurück und überlaßt mir die Züchtigung.
Schweigen. Nun? Ihr habt gesehen, was es kostet, mir nicht zu
gehorchen ? Zweifelt ihr jetzt an eurem Oberhaupt? Geht nach
Hause, die Toten begleiten euch, sie werden den ganzen Tag
und die ganze Nacht eure Gäste sein. Räumt ihnen einen Platz
an eurem Tisch, an eurem Herd, auf eurem Lager ein, und
bemüht euch, daß sie durch euer vorbildliches Verhalten alles ver-
gesen! Ich aber vergebe euch, obwohl euer Argwohn mich
verletzt hat. Aber du, Elektra...
ELEKTRA: Was? Mein Streich ist mißlungen. Das nächste Mal werde
ich es besser machen.
ÄGIST : Dazu werde i dir keine Gelegenheit geben. Die Gesetze
ch
der Stadt verbieten mir, an diesem Festtag zu strafen. Das
wußtest du, und das hast du ausgenutzt. Aber du gehörst nicht
mehr zur Stadt, ich verbanne dich. Barfuß und ohne Bündel wirst
du mit diesem abscheulichen Kleid am Körper aufbrechen. Wenn
du morgen bei Sonnenaufgang noch in unseren Mauern weilst,
dann
gebe ich den Befehl, daß jeder dich wie ein räudiges Schaf
erschlagen soll. Mit den Wachen ab.
Die Menge zieht fäustereckend an Elektra vorbei.
JUPITER zu Orest: Nun, Meister? Seid Ihr erbaut? Das ist, wenn ich
mich nicht sehr irre, eine moralische Ge schichte: Die Bösen sind
bestraft und die Guten belohnt. Zeigt auf Elektra: Diese Frau...
OREST : Diese Frau ist meine Schwester, Mann! Geh, ich will mit
ihr sprechen.
JUPITER sieht ihn einen Augenblick an und zuckt die Achseln : Wie du
willst. Mit dem Pädagogen ab.
VIERTE SZENE
Elektra auf den Stufen des Tempels, Orest
OREST: Elektra!
ELEKTRA hebt den Kopf und sieht ihn an: Ach, du bist es, Philebos ?
OREST : Du kannst nicht mehr in dieser Stadt bleiben, Elektra. Du bist
in Gefahr.
ELEKTRA: In Gefahr? Ach ja, richtig, du hast gesehen, wie mein
Streich mißlungen ist. Das ist ein bißchen deine Schuld, weißt
du, aber ich bin dir nicht böse.
OREST : Was habe ich denn getan ?
ELEKTRA : Du hast mich getäuscht. Sie steigt zu ihm herab. Laß mich
dein Gesicht sehen. Ja, deine Augen haben mich betört.
OREST: Die Zeit drängt, Elektra. Hör zu, wir wollen zusammen
fliehen. Jemand wird mir Pferde besorgen, du kannst hinter
mir aufsitzen.
ELEKTRA: Nein.
OREST : Du willst nicht mit mir fliehen ?
ELEKTRA: Ich will nicht fliehen.
OREST : Ich nehme dich mit nach Korinth.
ELEKTRA lacht: Ha! Korinth... Siehst du, du tust es nicht absichtlich,
aber du täuschst mich schon wieder. Was soll ich denn in
Korinth? Ich muß vernünftig sein. Gestern hatte ich noch ganz
bescheidene Wünsche: Als ich mit niedergeschlagenen Augen
das Essen servierte, sah ich durch die Wimpern das königliche [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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